Die Schulmahlzeit für bedürftige Kinder und Jugendliche ist im Schulalltag fest angekommen. Neben der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG und der Sparkasse Dachau fördern noch viele weitere Paten das Projekt. Mit Aktionen aus den eigenen Reihen unterstützen auch die Schulen die Schulmahlzeit zu einem großen Teil.
Dachau – Zufrieden blickt Schulamtsleiterin Agnes Brunner in die Runde. Das Projekt Schulmahlzeit hat sich erfolgreich etabliert. Kinder und Jugendliche, die sich kein tägliches Mittagessen leisten können, werden nicht mehr nur von den beiden großen Dachauer Banken unterstützt, sondern seit einigen Jahren auch von einer Reihe privater Paten. Zusätzlich leisten die Grund- und Mittelschulen in Dachau und im Landkreis mit eigenen Aktionstagen einen wichtigen Beitrag.
Im Landratsamt Dachau begrüßte die Schulamtsleiterin die Sponsoren und beteiligten Rektorinnen und Rektoren aus elf Grund- und Mittelschulen in Dachau und im Landkreis. Die Rektoren der Grund- und Mittelschulen Erdweg und Altomünster waren verhindert. Agnes Brunner betonte: „Es war unser Anliegen das Projekt breiter aufzustellen. Das ist auch den Schulleitungen wichtig. Familien müssen sich nicht sorgen, dass Kinder an einem langen Schultag hungern.“
Das Projekt Schulmahlzeit wurde 2011 von der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG in Kooperation mit dem Dachauer Schulamt ins Leben gerufen. Weil der Bedarf jedes Jahr anstieg, teilt sich die Genossenschaftsbank seit dem Schuljahr 2013/2014 den finanziellen Aufwand mit der Sparkasse Dachau. Zudem konnten private Paten gewonnen werden. Sparkassenvorstand Thomas Schmid betonte: „Wir konnten aus unserem Kundenkreis Mitstreiter gewinnen. Es darf nicht sein, dass sich Kinder im Großraum München keine Schulmahlzeit leisten können. Das ist eine Frage der sozialen Verantwortung, der wir uns gemeinsam stellen.“ Neben dem Unternehmer Hans Rapp, der die Schulmahlzeit aus seiner Stiftung heraus unterstützt, gehören unter anderem der Dachauer Anton Limmer, Stephan Jender von der Greif Inkasso Stephan GmbH und die Karlsfelder AWO zu den Spendern. Seit Jahren wird das Projekt auch von Patrizia und Stephan Hierzer, XAL GmbH Deutschland, sowie aus der Stiftung von Jakob und Maria Meier aus Altomünster und Günther und Ursula Braun asu Erdweg unterstützt. Neu gewonnen wurden Andreas Bootz aus Bergkirchen sowie Hans Keller. Der dreifache Familienvater führt in Breitenau den Betrieb DTS Dachtechnik Systeme und sagt: „Die Schulmahlzeit unterstütze ich sehr gerne.“ Andreas Bootz betont: „Es gibt nichts Schöneres als die Bildung zu fördern.“ Hans Rapp ergänzte: „Wenn es uns Unternehmern gut geht, ist es schön, wenn man es als Aufgabe sieht, anderen zu helfen.“
Erstmalig erwirtschafteten auch die Schulen mit Aktionstagen die beachtliche Spendensumme von knapp 12.000 Euro. Das ist etwa ein Drittel des Gesamtbedarfs. Die Grund- und Mittelschule Bergkirchen gab ein großes Konzert mit Chören, Trommelgruppe und Bläserklasse, an dem auch die Stadtkapelle mitwirkte. Die Grund- und Mittelschule Hebertshausen veranstaltete Spiel- und Sporttage. Mit Beteiligung der Eltern fand ein Spendenlauf statt und es gab ein gesundes Buffet. „Das ganze Dorf hat sich beteiligt“, berichtete Schulleiterin Ilse Oftring-Thomas. An der Schule in Odelzhausen fand ein Sponsorenlauf statt, an dem sich auch die Immigranten- und Flüchtlingskinder beteiligten. „Unsere Schüler konnten sehr viele Sponsoren finden“, berichtete Rektorin Cordula Weber. Auch die Mittelschule Dachau-Ost lief für den guten Zweck. Überdies verzichteten die Schülerinnen und Schüler auf das übliche Nikolausgeschenk vom Elternbeirat und stellten stattdessen das Geld für die Schulmahlzeit zur Verfügung. Petra Fuchsbichler von der Mittelschule Markt Indersdorf berichtete, dass sich durch die Aktionstage erst die tatsächliche Höhe des Bedarfs an ihrer Schule offenbart habe. „Wir haben viele bedürftige Kinder und sind auf das Geld angewiesen“, so die Pädagogin.
Der Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG Johann Schöpfel betonte: „Die soziale Schere geht auseinander. Diesen Zustand muss man bekämpfen. Je besser Kinder ausgebildet sind, umso leichter fällt ihnen der Anschluss an das Berufsleben.“
Um die drei Euro kostet eine Schulmahlzeit, das sind rund 60 Euro im Monat. Für einige Familien im Dachauer Landkreis ist das zu viel, auch weil sie an der Einkommensgrenze liegen und keine staatliche Unterstützung erhalten. In 13 Schulen in Dachau und im Landkreis unterstützt das Projekt „Schulmahlzeit“ Kinder aus bedürftigen Familien, die sich kein Mittagessen leisten können. Die Zuwendung wird anonym an die betroffenen Kinder weitergegeben. Im Gespräch mit den Klassenlehrern und den Schulsozialpädagogen werden die betroffenen Kinder ausgewählt und dem Schulamt gemeldet. Die Mittel fließen direkt an die jeweilige Schule und nicht an die betroffenen Eltern. Alle Schulrektoren gehen verantwortungsbewusst mit dieser Hilfe um, damit das Geld bestimmungsgemäß verwendet wird. Für dieses wichtige soziale Projekt sind weiterhin Paten gesucht. „Das Geld ist gut angelegt. Die Schulmahlzeit soll keinen Projektcharakter haben, sie soll weitergehen“ schloss Schulamtsleiterin Agnes Brunner.
Wer helfen möchte, meldet sich bitte im Staatlichen Schulamt im Landkreis Dachau. Die Kinder werden es Ihnen danken.
Wollen Sie Pate für das Projekt "Schulmahlzeiten" werden?
Bitte einfach anrufen: Staatliches Schulamt im Landkreis Dachau. Tel.: 08131 74-1485. Fax: 08131 74-1492. Oder per e-mail: schulamt@lra-dah.bayern.de