Verabschiedung Frau Elisabeth Taschner

Nach 39 Jahren wird die Assistenz der Geschäftsleitung Elisabeth Taschner in der Volksbank Raiffeisenbank Dachau in den Ruhestand verabschiedet

Dachau – Jahrzehnte lang war sie die Managerin der Koordinationszentrale, die rechte Hand des Vorstandes, der Türöffner zum obersten Management. Nach 39 Jahren wurde Elisabeth Taschner, Assistenz der Geschäftsleitung in der Volksbank Raiffeisenbank Dachau, am 17. September in den Ruhestand verabschiedet. Dass ihr letzter Arbeitstag ausgerechnet auf ihren Geburtstag fiel, war beabsichtigt. „Das habe ich so geplant“, lachte Elisabeth Taschner. Vorstandssprecher Thomas Höbel verabschiedete seine hochgeschätzte Assistentin im Kreis von Vorstandskollegen, Aufsichtsräten, Mitarbeitern und früheren Weggefährten. Nach sieben Jahren enger Zusammenarbeit wird er Elisabeth Taschner vermissen. Höbel betonte: „Ihre Kompetenz, Genauigkeit, Loyalität und Verschwiegenheit ist beispielhaft. Über viele Jahre ist sie dem gesamten Vorstand zu einer unverzichtbaren Mitarbeiterin geworden.“ Beschenkt wurde sie mit einem Reisegutschein, einer Patenschaft für eine Schnee-Eule und, weil sie Elefanten liebt, mit einer Führung im Tierpark Hellabrunn.

Entsprechend lang war die Schlange an Kolleginnen und Kollegen, die der beliebten Mitarbeiterin zum Abschied die Hand schütteln und ihr zum Geburtstag gratulieren wollten. Der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Wörl würdigte Elisabeth Taschners Erfahrung und Engagement in den Belangen des Aufsichtsrates. Sein Vorgänger Nikolaus Widmann das stets harmonische Einvernehmen. Unter den Gästen waren auch Kreisheimatpflegerin Dr. Birgitta Unger stellvertretend für den Landkreis Dachau und die Gästeführerin Anni Härtl, die in einer Laudatio Elisabeth Taschners Unterstützung würdigte, wenn es um die Dachauer Geschichte ging.

Elisabeth Taschner kam 1956 im Landkreis Freising zur Welt. Nach dem Berufsstart im öffentlichen Dienst bei der Stadt Freising entschloss sie sich 1974 zu einer Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Firma Steinbock AG (Gabelstapler und Pendeltore). Mit der Heirat kam sie 1977 nach Dachau. Nach drei Jahren Tätigkeit als Sachbearbeiterin in einer Außenstelle der Regierung von Oberbayern im Dachauer Landratsamt bewarb sie sich 1980 bei der Volksbank Dachau. Als Kontoristin in der Kreditabteilung war sie von Anfang an mit dem Kerngeschäft der Genossenschaftsbank vertraut.  Zu ihren Tätigkeitsbereichen gehörten damals Klein- und Teilzahlungskredite, Lohnsteuervorfinanzierungen und Abwicklungskredite. „Damals wurden eine Kinderzimmereinrichtung und kleine Elektroartikel auf Raten abgestottert“, erinnert sie sich. 1990 wechselte sie in der Kreditabteilung in den Bereich Großkredite, den damals Michael Haas leitete. Ein Jahr später, am 1. Juni 1991, wurde Michael Haas in den Vorstand berufen und Elisabeth Taschner zog mit ihm in das Vorstandssekretariat. „Ich bin mit seiner Karriere mitgewachsen“, berichtet sie. In ihrer Berufszeit erlebte sie elf Vorstände und viele Aufsichtsräte sowie drei Fusionen mit den Raiffeisenbanken in Dachau, Jetzendorf-Petershausen und Altomünster zur Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG. Auf den großen Wandel der Bank in die Digitalisierung blickt sie mit professioneller Gelassenheit zurück: „Vom Stenogramm zur Kugelkopfschreibmaschine, drei Durchschläge - ohne Tippfehler - bis hin zur E-Mail.“ Auch mit Thomas Höbel, der am 1. Januar 2012 zum Vorstandssprecher berufen wurde, entwickelte sich eine sehr positive Zusammenarbeit. Neben den üblichen Sekretariatsaufgaben wie Korrespondenzen und Terminierungen organisierte Elisabeth Taschner die jährliche Vertreterversammlung mit mehreren hundert Personen, führte die Vertreterwahlen durch, koordinierte und protokollierte Aufsichtsratssitzungen – alles anspruchsvolle Aufgaben, die eigenständiges Arbeiten erfordern. Selbstständiges Denken war schon immer ihre Stärke. Sie sagt: „Mir wurde schon früh freie Hand gelassen.“  Sie kennt alle bankinternen Zusammenhänge und sehr viele Kunden persönlich. Geschätzt wird sie für ihre absolute Diskretion, Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit. Der stets freundliche Umgangston mit Besuchern, die Sachlichkeit gegenüber den Kolleginnen und Kollegen und eine in allen Belangen große Kompetenz zeichnen Elisabeth Taschner aus. Aber auch ihre Beharrlichkeit, wenn es um das Einfordern von Unterlagen geht. „Für manche Kollegen bin ich auch die ‚Eiserne Lady‘“, schmunzelt sie. Die berufliche Pflichterfüllung stellte sie immer auch über ihr Privatleben. „Nach meinem Mann kam für mich gleich die Bank“, beschreibt sie. Ihre Motivation fand sie in einem Zitat des Philosophen Immanuel Kant: „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“ Der Spruch steht – weiß in Stein gemeißelt - im Regal neben ihrem Arbeitsplatz.  Das kleine Museum im Untergeschoss der Volksbank Raiffeisenbank Dachau in der Hauptstelle war ihr Steckenpferd. Als erstes genossenschaftliches Bankmuseum wurde es 2009 von Michael Haas gegründet. Elisabeth Taschner betreute die kleine Sammlung aus 100 Jahren Finanzgeschichte zusammen mit dem Genossenschaftsexperten Dr. Walter Koch zehn Jahre lang und öffnete das Museum für die Öffentlichkeit. Ihrem Ruhestand sieht sie mit Gelassenheit entgegen: „Ich plane nichts.“ Kants Zitat formuliert sie jetzt so: „Ich kann, wenn ich will, aber nicht mehr muss.“