Dachau – Die Corona-Krise stellt uns alle zweifellos vor große Herausforderungen. Immer wieder ist die Rede davon, dass gerade kleinere und mittlere Banken besonders betroffen sind, weil sie vor allem kleineren Firmen aus dem Gastgewerbe oder dem Einzelhandel Geld leihen. Wegen Corona-bedingten Umsatzausfällen könnten diese aber ihre Kredite häufig nicht mehr bedienen. Aus Sicht der Volksbank Raiffeisenbank Dachau trifft das auf den Wirtschaftsraum Dachau bisher jedoch kaum zu.
Thomas Höbel, Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank Dachau, ist es wichtig, die von vielen Seiten geschürte Angst vor zu großen wirtschaftlichen Einschnitten zu nehmen: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es so, dass wir die Auswirkungen der Krise kaum spüren. Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass sich unsere Kunden im Umgang mit der Situation sehr flexibel zeigen. Einige konnten ihr Geschäftsmodell sogar soweit verändern, dass es ihnen wirtschaftlich heute besser geht als noch vor der Krise.“ Zur stabilen Lage trägt auch bei, dass die Kundenberaterinnen und -berater nah an ihren Kunden sind und diese durch die neue Situation begleiten. „So können wir gemeinsam mit unseren Kunden rasch auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren“, berichtet Thomas Höbel.
Die Dachauer Unternehmerin Maria Erlacher bestätigt das. Während des Lockdowns musste sie ihr Modegeschäft Flair in der Bahnhofstraße wochenlang schließen. Die Sommerkollektionen hingen im Laden, Rechnungen waren zu bezahlen. „Die Bank hat mich bei dem Antrag auf KFW-Förderung sofort unterstützt, beraten und sich um die schnelle Auszahlung des Betrages gekümmert. Diese unbürokratische Unterstützung hat mir in dieser schwierigen Phase super geholfen“, berichtet Maria Erlacher.
Auch viele andere Dachauer Unternehmen schafften mit der Corona-Soforthilfe die erste Hürde. Bei rund 400 Darlehenskonten wurde die von der Volksbank Raiffeisenbank Dachau angebotene Tilgungsaussetzung genutzt. Thomas Höbel betont: „Zudem haben wir es gemeinsam geschafft rund 18,8 Millionen Euro an Corona-Darlehen auszugeben.“ Der Leiter der Firmenkundenbank Andreas Waldmannstetter ist optimistisch. Seine Firmenkunden hätten sich sehr schnell auf die neue Situation eingestellt und Notfallpläne erarbeitet, darunter besonders betroffene Branchen wie Gastronomie und Messebau. Wir waren das Zwischenglied für die Bereitstellung der staatlichen Hilfen“, berichtet er. Kreative Lösungen, wie die Verlagerung von Sitzplätzen nach draußen, konnten dank der Genehmigung von Freischankflächen durch die Stadt Dachau sofort umgesetzt werden: „Das hat viel geholfen.“
Ein Unternehmen für Messebau konnte sich auf hochwertige Möbel spezialisieren. „Zu der ruhigen Situation trägt auch bei, dass unsere Firmenkunden alle solide dastehen. In den vergangenen Jahren konnten finanzielle Polster geschaffen werden. Als der Lockdown kam, haben wir unbürokratisch Kredite bereitgestellt und waren immer für unsere Kunden erreichbar, auch im Homeoffice“, berichtet der Leiter Firmenkundenbank.
Thomas Höbel ist mit der Arbeit seiner Mitarbeiter zufrieden: „Mit unbürokratischer Unterstützung haben wir unseren Kunden die Fortführung ihrer geschäftlichen Tätigkeit ermöglicht.“ Weil die Auswirkungen auf einzelne Branchen sehr unterschiedlich sind, würden die Kreditnehmer auch auf Branchenebene engmaschig begleitet, um schon auf erste Anzeichen einer sich verschlechternden Lage reagieren zu können. „Selbstverständlich ist uns bewusst, dass die Krise noch lange nicht vorbei ist und wir viele Auswirkungen erst in den kommenden Monaten oder sogar Jahren spüren werden“, räumt Thomas Höbel ein. Gleichwohl ist er zuversichtlich: „Unser Pluspunkt bleibt dabei auch in Zukunft die Nähe zu unseren Kunden. So können wir schnell reagieren und unseren Kunden Möglichkeiten aufzeigen, um einen gemeinsamen Weg aus der Krise zu finden.“
Mit unbürokratischer Hilfe durch Corona:
Bei der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG sind die Auswirkungen der Krise bisher kaum spürbar

Foto: Der Leiter der Firmenkundenbank Andreas Waldmannstetter blickt positiv in die Zukunft