340 Zuschauer beim Live-Stream der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG

mit dem Börsenexperten Markus Gürne

Foto: Bankvorstand Johann Schöpfel (links) mit Markus Gürne im Live-Stream in der VR Bank.

Dachau – Rund 340 Zuschauer verfolgten den Live-Stream mit dem ARD-Börsenexperten Markus Gürne, den die Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG zu sich eingeladen hatte. Unter dem Titel „Der Wirtschafts-Virus: Wie Corona die Welt verändert“ erläuterte der renommierte Fernsehjournalist die Auswirkungen der Pandemie auf die globale Wirtschaft. Für Europa und Deutschland gab er eine optimistische Prognose.

Ein dreiköpfiges Filmteam verwandelte den großen Aufsichtsratsaal in der Hauptstelle der Dachauer Genossenschaftsbank in ein Aufnahmestudio. An mehreren Kameras und Tischen mit Computern sorgten die Filmleute für eine reibungslose Echtzeit-Übertragung wie im Fernsehen. Der Live-Stream richtete sich nicht nur an Kundinnen und Kunden der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG, sondern an alle interessierten Bürger.

Bankvorstand Johann Schöpfel sprach ein Grußwort: „Viele unserer Kundinnen und Kunden sind verunsichert und fragen sich, wie es weitergeht. Sie machen sich Sorgen um ihr Unternehmen, ihren Arbeitsplatz, sind vielleicht in Kurzarbeit. Als regionaler Dienstleister sind wir sehr nah dran an unseren Kunden. Wir begleiten sie in den verschiedenen Lebens- und Aufbauphasen, entwickeln gemeinsame Konzepte, das ist Bestandteil unseres genossenschaftlichen Auftrages. Unser Schwerpunkt ist regional. Umso mehr freut es uns, dass Markus Gürne uns nun eine überregionale Umschau darstellen wird, die es uns ermöglicht, einen Blick auf die gesamten wirtschaftlichen Zusammenhänge zu werfen.“

Markus Gürne sprach 45 Minuten in sachlichem und sympathischem Ton in die Kameras. Anschließend beantwortete er Zuschauer-Fragen. Gürne sagte: „Corona verunsichert die Welt, aber die Welt war schon vorher aus den Fugen.“ Dazu trügen die USA mit einem „verhaltensauffälligen“ Präsidenten und liberalen Kapitalismus bei sowie China mit seinem Staatskapitalismus. Amerika werde seine Supermachtstellung verlieren. In seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sei China massiv auf dem Vormarsch, treibender Motor der Seidenstraße und halte die Entwicklungshilfe für Afrika fest in der Hand. „Wir leben im Zeitalter des asiatischen Jahrhunderts“, so Gürne. Die große Frage laute deshalb: Wie können wir Europäer unseren Wohlstand erhalten? Europa verfüge in der Breite und Tiefe seiner Bevölkerung über die größte Kaufkraft, aber das tradierte Denken blockiere vieles. „Wir sind satt geworden“, so Gürne.

Als langjähriger ARD-Auslandskorrespondent habe er viele Kontakte nach Asien. Man müsse Europa mit deren Augen sehen. „Die Inder schließen ab 2030 die Märkte für Verbrennungsmotoren.“ Deutschland habe aber auch Stärken. Im Bereich Robotronic liege es auf dem Weltmarkt auf Platz drei und bei der Künstlichen Intelligenz gehöre es zu den fünf wichtigsten Ländern. Klimafreundliche Produkte werden immer wichtiger und hätten Zukunft. „Nachhaltigkeit ist kein Modetrend, sondern ein Mega-Trend“, so Gürne. Zukunftsgetriebene Arbeitswelten böten Kindern und Enkelkindern Sicherheit. Europa müsse zusammenhalten und dürfe sein Wertekonstrukt nicht aus den Augen verlieren. Der Brexit werde die Briten in existenzielle Not stürzen, aber für Europa sei diese Erkenntnis positiv, denn es werde erkennen, wie wichtig Zusammenhalt und Solidarität sind. Für die Zukunft sei ökonomisches Umdenken nötig, die Weichen in Volks- und Finanzwirtschaft müssten neu gestellt werden. Gürne: „Die Dinge haben wieder ihren Wert und ihren Preis.“ Der Börsenexperte ist sicher, dass Deutschland und Europa gut durch die Corona-Krise kommen. „Mir ist nicht bange. Frieden, Freiheit und Sicherheit sind das Fundament, das wir Wohlstand nennen. Aber nur gemeinsam können wir unsere Interessen durchsetzen.“

Im anschließenden Live-Chat stellten die Zuschauer interessante Fragen zur Staatsverschuldung, zur Entwicklung der Immobilienpreise und zur Entwicklung der Börse in China und Asien.