Gabriele Middelmann beschäftigt sich mit sichtbaren Phänomenen, ihrer oberflächlichen Erscheinung und dem, was sich darunter verbirgt. Seit vielen Jahren arbeitet die Künstlerin mit Farbe, organischem Material und Fundstücken aus der Natur. Sie erschafft dreidimensionale Bildräume, in denen man sich visuell bewegen kann. Die Künstlerin sagt: „Ohne Oberflächen gäbe es keine Räume und keine Tiefen. Das eine bedingt das andere.“ Die oft großformatigen Malereien sind von einer kraftvollen Ästhetik, weisen auf Existenzielles und seine Veränderungen hin und erinnern uns somit auch immer wieder an die Vergänglichkeit.
Wasserwüsten 2 von Gabriele Middelmann - Ausstellung vom 12. September bis 11. Oktober 2024 in der Hauptstelle der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG
Malerei zwischen Poesie und Zerfall
2003 begann sie mit dem Zyklus „Wasserwüsten“, den sie immer wieder aufgreift und weiterentwickelt. 2009 eröffnete sie in der Galerie der KVD die Ausstellung „Wasserwüsten 1“. Die aktuelle Ausstellung in der VR Bank Dachau „Wasserwüsten 2“ beschäftigt sich mit der elementaren Bedeutung von Wasser, das sich in greifbarer Dichte manifestiert - pulsierend und schwer oder leicht dahinfließend. Wasser als lebensnotwendige Grundlage, als ästhetisches Phänomen. Die kulturelle und symbolische Bedeutung, unsere Assoziationen und Erinnerungen schwingen mit. In ihren Werken stellt die Künstlerin auch die Frage nach der Zeit, die unaufhaltsam dahinströmt.
Eine wichtige Inspirationsquelle ist die Fotografie. Sie ist eine Art Skizzenbuch. Die Fotos sind Grundlage für die Malerei und werden teilweise auch in die Bilder integriert. Die Künstlerin sagt: „Meine Kunst findet ihren Ursprung in meiner erlebten Umgebung und sehr oft auf meinen Reisen. Mit Abstand betrachtet und fotografisch herausgelöst sind das die Impulse zu meinen malerischen Arbeiten und zudem ein Ausdruck meines persönlichen Ist-Zustandes.“
International vertreten
Gabriele Middelmann arbeitet seit 1995 als freischaffende Künstlerin und bildete sich kontinuierlich an freien Kunstakademien fort, unter anderem bei namhaften Dozenten wie Professor Markus Lüpertz und Peter Tomschiczek. Als Dozentin unterrichtet sie in Seminaren, an renommierten Akademien und Sommerakademien, darunter die Kunstakademie Reichenhall und die Akademie in Kolbermoor. Seit 1998 ist sie auf Ausstellungen in ganz Deutschland, Italien, Österreich, Belgien, in den Niederlanden, der Schweiz und in Luxemburg vertreten. In Haimhausen, in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der Hanielschen Brauerei in der Dorfstraße, unterhielt sie jahrelang ein Atelier. Seit 2020 arbeitet sie auf der Spinnereiinsel in Kolbermoor bei Rosenheim. Als Mitglied der Künstlervereinigung Dachau (KVD) beteiligt sie sich an Gemeinschaftsausstellungen und an den Mitgliederausstellungen im Dachauer Schloss.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.