Unterwegs und Anderswo - Grafik, Keramik und Pâtes de verre - Ausstellung vom 10. September bis 09. Oktober 2020 in der Hauptstelle der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG

Klaus Eberlein arbeitet als Grafiker, Zeichner, Radierer und Keramiker. Mit einer unverwechselbaren Stilkennung hat er einen festen Platz in der Dachauer Kunstszene errungen. Als Illustrator ist Klaus Eberlein im deutschsprachigen Raum eine Institution und für viele namhafte Autoren ein begehrter Partner, weil es ihm wunderbar gelingt, die geschriebenen Geschichten ins Bildliche umzusetzen.

Ein weiteres wichtiges Schaffensfeld ist die freie Grafik mit Radierungen, Holzschnitten und Lithografien. Sammler und Bewunderer schätzen die feine Ausarbeitung und die Hintergründigkeit seiner Motive. Hier erzählt er munter und spielt unverhohlen mit der Ironie. Immer wieder entdeckt man in den Darstellungen neue Details. Neben der Beschäftigung mit Zeichenstift und Radiernadel gehört Klaus Eberleins Leidenschaft dem Modellieren. Farbig glasierte Plastiken aus Terrakotta und fragile Objekte aus Glas, die Pâtes de verre, erweitern die heiteren und ironischen Geschichten in seinen Grafiken in eine dreidimensionale Räumlichkeit. Mit künstlerischer Freiheit überträgt er humorvolle Lebensweisheiten ins Figurative.

Vita

Klaus Eberlein wurde am 9. Februar 1941 in München-Sendling geboren. Die Eltern hatten in der Paul-Heyse-Straße eine Buchhandlung. „So bin ich zum Buch gekommen, es wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, berichtet Klaus Eberlein. Nach dem Gymnasium machte er in einer großen Münchner Druckerei eine Ausbildung zum Chromolithografen. In der Freizeit streifte er mit Zeichenstift und Aquarellkasten durch die Natur. 1963 begann er ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. In der Klasse von Professor Hermann Kaspar (1904–1986) fühlte er sich wohl. Er widmete sich der Lithografie und Radierung, entdeckte die Technik des Holzschnitts. Während des Studiums beteiligte er sich an Wettbewerben, die von der Akademie ausgelobt wurden. Mehrmals wurde er mit Preisen ausgezeichnet. 1966 bezog er mit seiner Familie das Wohnhaus in München-Solln in der Stockmannstraße, wo sich bis heute auch Atelier und Druckwerkstatt befinden. Im Keller stehen die großen schweren Druckpressen für verschiedenste Arten von Drucken, auch für Lithografien vom Stein.

1968 schloss er das Studium mit dem Diplom ab und ist seitdem als freischaffender Künstler tätig. Von 1970 bis 1978 brachte er sich in der KVD als Vorstandsmitglied und Mitorganisator der Jahresausstellungen im Dachauer Schloss ein.

Klaus Eberlein zeigte seine Kunstwerke über Deutschland hinaus in Frankreich, Luxemburg, Finnland, Bulgarien, Italien, Spanien, Portugal, Österreich, in der Ukraine, der Schweiz und den USA. Eine neue Erfahrung waren Workshops mit anderen Künstlern. 2009 nahm er an einem vierwöchigen Kunstaustausch in Aregua mit Künstlern aus Dachau und Paraguay teil. Mit polnischen Künstlern pflegt er seit vielen Jahren enge Kontakte.

Eberleins Grafiken und illustrierte Bücher befinden sich im Besitz vieler großer deutscher und internationaler Bibliotheken, zum Beispiel in der Sammlung Buchheim in Bernried, in der British Library in London, in der Österreichischen Nationalbibliothek, in den Vatikanischen Sammlungen in Rom, im Museum of Jewish Art in Jerusalem. Auch die Stadt und der Landkreis Dachau sowie der Dachauer Museumsverein halten Werke von ihm im Bestand. Im November 2009 erhielter eine der höchsten kulturellen Auszeichnungen in Bayern: Die Literatenvereinigung der Münchner Turmschreiber überreichte ihm den Bayerischen Poetentaler.