Ein Magisches Quadrat ist ein Zahlenquadrat, dessen Reihen horizontal, vertikal und diagonal immer dieselbe Summe ergeben. Wenn zum Beispiel eine Fläche in neun gleich große Felder unterteilt ist, werden die natürlichen Zahlen 1 bis 9 in den einzelnen Feldern so platziert, dass die Summe aller horizontalen, vertikalen und diagonalen Reihen immer 15 ergibt.
Der Ursprung des Magischen Quadrats liegt in China. Seitdem hat das Magische Quadrat in vielen Kulturen eine grundlegende Bedeutung. In Europa sind Magische Quadrate seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar, zunächst der Ordnung 3 bis 9. Sie wurden mit Planeten in Verbindung gebracht und für astrologische Zwecke genutzt. Erst sehr viel später begann man sich mit ihrem mathematischen Phänomen zu beschäftigen. Das bekannteste Magische Quadrat in der Kunst erschuf Albrecht Dürer 1514 im Kupferstich „Melencolia I“.
Der Ausstellungstitel „Lichtspiel – Raum“ leitet sich ab vom Begriff „Lichtspiel-Haus“, der ursprünglichen Bezeichnung für das Kino. Ralf Hanrieder beschreibt: „Im Kino sehen wir uns einen Film an, der vor uns auf der Leinwand abläuft. Wir sind davon gefangen, aber niemand denkt daran, sich umzudrehen und den Projektor zu beachten.“ Er vergleicht die Filmprojektion mit den Bildern in unserem Kopf. Sie erscheinen uns zwar real, bestehen tatsächlich aber aus Erinnerungen, persönlichen Erfahrungen, Gefühlen und Reizen, die unser Gehirn gespeichert hat.
Die aktuellen Arbeiten beschäftigen sich mit der emotionalen Umsetzung des Magischen Quadrates. Er ließ sich von Musik und der Wirkung des Lichts inspirieren. Die Bilder werden greifbar, kommen dem Betrachter nahe. Räumliches Licht und flächig aufgetragene Farbe machen den Bildraum lebendig. Man denkt an Stoffe, die eine weiche Oberfläche haben, sich im Luftzug bewegen und nach vorne wölben, man denkt an schimmernde Seide oder an ein buntes Kaleidoskop, das im Licht seine unzähligen Facetten entfaltet.