Dachau – Zuversicht und Optimismus kennzeichneten die Stimmung auf der 56. Vertreterversammlung der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG. Rund 160 Teilnehmende, die für die Interessen der etwa 34.500 Mitglieder der Genossenschaftsbank stehen, waren in den ASV-Theatersaal gekommen, um sich über das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 und die zukünftige Entwicklung zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Wörl brachte die Hauptbotschaft in seiner Begrüßung zum Ausdruck: „Wir haben uns im vergangenen Jahr im Kerngeschäft bewiesen und können mit guten Ergebnissen aufwarten.“ Die Bank sei solide mit Eigenkapital ausgestattet und könne ihre Kundinnen und Kunden mit Krediten versorgen, berichtete Wörl. „Unsere wirtschaftliche Ausstattung stimmt mich optimistisch. Wir werden unseren soliden Erfolgskurs fortsetzen.“
Die Dachauer Genossenschaftsbank verzeichnete im Jahr 2023 einen leichten Rückgang der Bilanzsumme um 4,2 Prozent auf 2.590 Mio. Euro. Andererseits konnte der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragskomponente im vergangenen Jahr durch das gestiegene Zinsniveau gesteigert werden. Das zufriedenstellende Jahresergebnis ermöglicht die Ausschüttung einer Dividende von 2,5 Prozent für die Mitglieder der VR Bank.
Zur Wiederwahl standen die beiden Aufsichtsrätinnen Anja Sedlmeier und Simone Westermair. Sie schieden turnusgemäß nach drei Jahren aus dem Aufsichtsrat aus und wurden von der Versammlung einstimmig wiedergewählt.
Neue Vorstandsspitze stellt sich vor
Der Vorstandssprecher Johann Schöpfel und seine beiden Vorstandskollegen Klaus Berger und Ulrich Zeiler teilten sich als neues Vorstands-Team den Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2023.
Johann Schöpfel strich heraus, dass die Grundlage erfolgreichen Wirtschaftens vor allem die Nähe zu den Kunden mit kanalübergreifendem Service und Beratung sowie die ständige Weiterbildung der Mitarbeitenden sei. Die VR Bank hält an ihrem flächendeckenden Geschäftsstellennetz mit 18 Filialen und 70 SB-Terminals fest. Die Geschäftsleitung habe nach der Automatensprengung in Odelzhausen zum Jahreswechsel 2022/23 nicht lange überlegen müssen, die Geschäftsstelle wieder herzustellen. Als zukünftige Herausforderungen nannte Schöpfel die Digitalisierung, den demografischen Wandel, die Mitarbeiterentwicklung und die Risikosituation im Kundengeschäft angesichts rapide gestiegener Zinsen. Schöpfel betonte: „Wir sind auf die zu erwartenden Kreditrisiken gut vorbereitet und haben diese in ausreichendem Maße mit unserem soliden operativen Ergebnis im letzten Jahr abgeschirmt.“ Der Vorstandssprecher ging auf das gesellschaftliche Engagement ein: „Wichtig für das Kundengeschäft ist die Bekanntheit und Relevanz bei den einzelnen Kundengruppe sowie eine positive Wahrnehmung unserer Bank. Deshalb unterstützen wir unterschiedliche Initiativen, wir betreiben imagefördernde Maßnahmen und engagieren uns gesellschaftlich.“ Dazu gehören unter anderem der VR Firmen- und Behördenlauf, das jährliche Tennisturnier VR Open, die Reihe Kunst und Bank sowie Ausschüttungen aus dem Gewinnsparverein und Beträge aus dem Crowdfunding, die an Vereine, gemeinnützige Initiativen und in nachhaltige Projekte in der Region fließen. Zur Nachhaltigkeit der VR Bank zählen auch arbeitnehmerfreundliche Maßnahmen. So betreibt die VR Bank in der Dachauer Altstadt die Kita VRechDAcHse, auch um den Mitarbeiterinnen nach der Babypause den Wiedereinstieg zu erleichtern.
Zinsüberschuss und ausgebauter Anlagebereich
Die Präsentation des Jahresabschlusses 2023 übernahm Klaus Berger. Der Grund für die Verringerung der Bilanzsumme auf 2.590 Mio. Euro lag insbesondere in Verkäufen von Wertpapieren der Liquiditätsreserve und in den Rückführungen von Refinanzierungsdarlehen. Das betreute Kundenvolumen verzeichnete einen Zuwachs von 3,7 Prozent, beziehungsweise ein Plus von 85 Mio. Euro auf 5.840 Mio. Euro. Darin enthalten sind auch 61 Mio. Euro aus der hauseigenen Vermögensverwaltung. Klaus Berger berichtete: „Auch im Anlagebereich konnten wir unseren Bestand bei Union Investment deutlich ausbauen. Der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragskomponente konnte im vergangenen Jahr durch das gestiegene Zinsniveau erhöht werden.“ Die positive Veränderung ließ das Zinsergebnis auf 42.634 Mio. Euro wachsen. Die geänderte Zinslage habe jedoch zur Folge, dass sich Kreditnehmern mit variablen Zinsen neuen Herausforderungen stellen müssten, so Berger. „Mögliche Risiken sind abgedeckt.“
Kerngeschäft Immobilien
Ulrich Zeiler erläuterte, dass die drastischen Auswirkungen von Zinsen auf das Immobiliengeschäft nicht nur Risiken, sondern auch etliche Chancen eröffnen. Er sagte: „Die Preise für Immobilien sowie Baustoff- und Baukosten sind spürbar zurückgegangen, langfristig orientierten Kapitalanlegern bieten sich aktuell attraktive Einstiegsmöglichkeiten.“ Die VR Bank konnte einige interessante Objekte zu attraktiven Preisen erwerben und wird diese sukzessive entwickeln. Die Prognose ist positiv: „Wir wirtschaften nicht spekulativ, sondern langfristig. Studien gehen davon aus, dass sich die Region München bei der Preisentwicklung wohnwirtschaftlicher Immobilien im Bundesvergleich sehr positiv entwickeln wird.“ Bei den Immobilienpreisen wird im Landkreis Dachau bis 2035 mit einer jährlichen Steigerung von knapp zwei Prozent gerechnet. Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung wird bis 2040 ein Wachstum von 9,7 Prozent prognostiziert.
Zur positiven Stimmung trug die rockige Pop-Musik der Schülerband des JEG „A Noone“ unter der Leitung von Hans Blume bei.
56. Vertreterversammlung der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG
- zuversichtlicher Blick nach vorne

Foto: Die wiedergewählten Aufsichtsrätinnen Simone Westermair (Dritte von links) und Anja Sedlmeier (Zweite von rechts) mit Günter Wörl, Ulrich Zeiler, Klaus Berger und Johann Schöpfel.